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Dienstag, 7. Januar 2014

[Buch-Rezension] Timur Vermes - Er ist wieder da




Er ist wieder da
Timur Vermes
gebundene Ausgabe / ebook: 400 Seiten

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Klappentext:
Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere - im Fernsehen.

Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und auch trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir"-Buttons.

Eine Persiflage? Eine Satire? Polit-Comedy? All das und mehr: Timur Vermes' Romandebüt ist ein literarisches Kabinettstück erster Güte.

Meinung:
 Ich muss sagen, dass ich dem Hype um das Buch "Er ist wieder da" von Timur Vermes zu Anfang unglaublich kritisch gegenüber stand. Zum einen bin ich der Meinung, dass es manche Dinge gibtüber die man keine Witze machen sollte, zum anderen dachte ich das es schon genügend satirische Darstellungen dieser historischen Person in den Medien gegeben hat. Als ich auf eine Empfehlung einer Freundin hin, mich dann also doch an das Buch wagte, habe ich das schlimmste befürchtet.
Und ich erlebte eine Überraschung.
Eine überrashcung für die ich mich zwischendurch schämte. Das Buch ist urkomisch, aber auch auf eine Weise kritisch, dass es erschreckend ist. Oft saß ich da und dachte mir "ja damit hat er sowas von recht!" und dann begann es. Ich konnte doch nicht mit Hitler symapthisieren. DEM bösen Mann den die ganze Welt verurteilt. Oder konnte ich es doch? Es ist eine Romanfigur, ja, und dadurch alles Fiktion, auch wenn die Meinung des Roman-Hitlers sehr häufig auch zu der historischen Person passt. Oft lachte ich mit ihm, nicht über ihn, sondern vielmehr über uns, die heutige Generation mit dem "Hitlerjungen Ronaldo" und dem seltsamen Spiegel, der ornage umrandet war und der werte Herr H. erst brauchet um zu begreifen, dass dies kein echter Spiegel war, sondern nur mal wieder eine gewisse Illustrierte die einen Bericht über ihn brachte.
Es ist ein sehr gewagter Drahtseil Akt an den sich Herr Vermes mit diesemBuch heran getraut hat, er hat vermutlich auch viel zu höhren bekommen als der gute Adolf auf einmal sympathisch wirkte und nicht mehr das standartisierte Böse war... jedoch: dieser Drahtseil Akt zwischen Ernst und Witz ist ihm in seiner Satire hervorragend gelungen.
Hut ab!
Es gab kaum ein Buch in den letzten Jahren bei dem ich nicht nur schmunzeln, sondern auch laut lachen musste.

Fazit:
"Er ist wieder da" ist eine absolut lesenswerte Satire. Wer hier nicht einmal wagt seine Nase herein zu stecken, ist selber schuld. [kleiner Tipp für die Lesemuffel da draussen: auch das Hörbuch ist zu empfehlen, ich bin sogar noch am überlegen ob nicht die Art wie Christoph Maria Herbst Hitler Leben verleiht, das Hörbuch noch einen Ticken besser macht, als "nur" den Roman.

daher gibt es von mir:

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